Darüber spekuliert wurde schon im Herbst. Jetzt ist der vorzeitige „Abflug“ von Max Schintlmeister als Geschäftsführer des Klagenfurter Flughafens fix, wie die Kleine Zeitung am Mittwoch exklusiv berichtete. Aus „privaten Gründen“ zieht es den zweifachen Familienvater zurück nach Barcelona, wo er als Consultant für Regionalflughäfen tätig sein will. Schintlmeister spricht von fehlender Rückendeckung, einer „anstrengenden Zeit“, die „nicht ohne blaue Flecken“ verlief. Jetzt sei es „gut, wenn ein unverbrauchter Geschäftsführer kommt und am Thema Marktentwicklung weiterarbeitet“, sagt Schintlmeister. Er habe im Jänner 2013 als Nachfolger von Johannes Gatterer einen „Sanierungsfall“ übernommen und den „Turnaround geschafft“.
Sinkflug bei Passagierzahlen
Die Zahlen sprechen gegen ihn: Von 279.000 Passagieren im Jahr 2012 ging es auf knapp 228.000 im Vorjahr zurück. Und auch 2016 wird es ein Minus bei den Passagierzahlen geben. Zudem wird Eurowings ab März 2017 die Verbindung nach Berlin, die es seit Dezember 2013 gibt, einstellen. London-Flüge sind nicht in Sicht. Überschattet wurde Schintlmeisters Zeit auch vom EU-Beihilfeverfahren und dem Ringen um die Pistensanierung. Und, wie bei einem Unternehmen im öffentlichen Eigentum (75 Prozent Land, 25 Prozent Stadt) üblich, von politischen Querelen.
Diese gehen auch jetzt weiter: Die FPÖ sieht ein „Köpferollen am falschen Ende der Verantwortungsskala“ und ein „Schuldeingeständnis der SPÖ-Verantwortlichen“. Der Flughafen-Chef sei ein „Bauernopfer“. Die SPÖ betonte zuletzt, dass die „operative Verantwortung beim Flughafen-Management“ liege. Aus dem Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser heißt es jetzt, dass die „persönliche Entscheidung von Herr Schintlmeister“ zur Kenntnis genommen werde. Die Nachfolge soll im Jänner ausgeschrieben werden. Das Team Kärnten sieht den Abgang als „Chance für einen Neustart“ und fordert „politischen Rückenwind für den Flughafen“.