Die italienische Regierung verteidigt den teuren Plan zur Rettung der Krisenbank Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS). "Italien schaltet sich für eine Bank ein, während andere Länder in anderen Phasen sich für das gesamte Bankensystem eingeschaltet haben", sagte Industrieminister Carlo Calenda in einem Interview mit der Tageszeitung "La Stampa" am Mittwoch.

Die Rettungsaktion sei beschlossen worden, weil MPS die drittgrößte Bank des Landes sei und die Bankkunden geschützt werden müssten. "Am Schluss waren wir Italiener diejenigen, die sich am meisten an die Substanz der EU-Regeln gehalten haben", so Calenda.

Die Prozedur, die zum Einstieg des Staats bei MPS führe, sei Schritt für Schritt von der EU-Kommission verfolgt worden. Es handle sich um eine Maßnahme, die nicht auf Italiens strukturellem Defizit lasten werde, versicherte der Minister. Der Staat soll mit rund 70 Prozent an der Bank beteiligt sein.

Die Rettung von MPS wird für den Staat offenbar viel teurer als gedacht. Die Europäische Zentralbank (EZB) bezifferte die Lücke im Kapitalpuffer Montagabend auf 8,8 Mrd. Euro. Das Geldhaus selbst hatte zuletzt mit 5 Mrd. Euro gerechnet, doch hatten Anleger in den vergangenen Wochen in Sorge um das Überleben der ältesten Bank der Welt Milliarden von ihren Konten abgezogen.