Das jüngste EU-Mitglied Kroatien will den 2009 an das ungarische Mineralölunternehmen MOL verkauften 49-Prozent-Anteil an der kroatischen Erdölfirma INA wieder zurückkaufen.

Das kündigte Regierungschef Andrej Plenkovic am Samstagabend in Zagreb an. Hintergrund sei die Niederlage seines Landes vor dem UN-Schiedsgericht in Genf.

Das Gericht habe es nämlich abgelehnt, den damaligen Vertrag zu annullieren.

Der inzwischen verurteilte frühere kroatische Regierungschef Ivo Sanader soll von MOL Bestechungsgelder erhalten haben, um mit dem 49-Prozent-Anteil MOL auch das Management von INA zu überlassen. MOL bestreitet das.

Kroatien wirft dem ungarischen Unternehmen vor, zu wenig in INA zu investieren. INA sei aber das Rückgrat der heimischen Energieversorgung, sagte Regierungschef Plenkovic. Wie teuer der Rückkauf werden könnte und wie das hoch verschuldete Kroatien das schaffen will, sagte Plenkovic nicht.