Der Preisauftrieb in der Eurozone wird nach Einschätzung der EZB im neuen Jahr stärker in Gang kommen. "Die Gesamtinflation dürfte zum Jahreswechsel weiter anziehen - auf über ein Prozent", heißt es in dem am Donnerstag vorgelegten Wirtschaftsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB).
Dies beruhe weitgehend darauf, dass bei der Berechnung der Jahres-Teuerung die dämpfenden Effekte niedriger Ölpreise nun auslaufen. Die Währungshüter erwarten, dass die Inflationsraten in den kommenden Jahren weiter steigen. Die Experten der EZB veranschlagen in ihren jüngsten Prognosen für 2019 einen Wert von 1,7 Prozent. Damit würde die EZB aber weiter ihr Ziel einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent verfehlen, das sie als ideal für die Wirtschaftsentwicklung ansieht.
Im November lag die Teuerung im Währungsraum bei nur 0,6 Prozent. Seit März 2015 pumpen die EZB und die nationalen Notenbanken Monat für Monat Milliarden in das Bankensystem, um die Anleihezinsen zu drücken und Banken zur verstärkten Kreditvergabe zu bewegen. Jüngst hatte sich EZB-Chefvolkswirt Peter Praet enttäuscht über die bisherigen Effekte der Wertpapierkäufe auf die Inflation geäußert.