Der 1965 gegründete Verein Österreichisches Lateinamerika-Institut mit Sitz in Wien ist pleite. An einem Sanierungsverfahren werde aktuell gearbeitet, teilte der Alpenländische Kreditorenverband heute, Mittwoch, mit. Von der Insolvenz sind derzeit 43 Gläubiger und in Summe 35 Beschäftigte betroffen - 22 freiberufliche Sprachtrainer, 10 Mitarbeiter, 2 Geschäftsführer und 1 ehrenamtlicher Vorstand.
Die genaue Höhe der Überschuldung steht noch nicht fest. Alleine die Dienstnehmer- und Bankverbindlichkeiten betragen aber "jedenfalls 200.000 Euro", hieß es aus dem AKV zur APA. Eine Vereinsfortführung wird den Angaben zufolge angestrebt. Der gemeinnützige Verein soll im Wege eines Sanierungsplanes entschuldet werden. Zur Befriedigung aller Gläubigerforderungen wird eine 20-prozentige Quote zahlbar innerhalb von zwei Jahren vorgeschlagen.
"Fehlende Einnahmen" als Insolvenzursache
Insolvenzforderungen können Gläubiger noch bis zum 9. Februar beim Handelsgericht Wien anmelden. Die allgemeine Prüfungstagsatzung findet am 23. Februar statt, die Sanierungsplan- und die Schlussrechnungstagsatzung werden am 9. März abgehalten. Ansprüche auf Insolvenz-Entgelt sind binnen sechs Monaten ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens bei dem Gericht anzumelden.
Als Insolvenzursache führt das Informations-, Bildungs- und Kulturzentrum, das vor allem auch in der Sprachvermittlung aktiv war, "fehlende Einnahmen unter anderem im Jahr 2016" und einen "Liquiditätsengpass" an. "Fakt ist, dass das Institut offensichtlich mit Subventionen und Zuwendungen wie etwa Mitgliedsbeiträgen arbeitet und die Kreditlinie von den Banken nicht erweitert wurde", erklärte eine AKV-Sprecherin.