Der britische Starkoch Jamie Oliver hadert noch immer mit dem Volksentscheid seines Landes, die Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU) aufzukündigen. Er selbst habe in seiner Familie heftige Diskussionen zu dem Thema geführt, sagte der 44-Jährige der "Welt am Sonntag". Seine eigenen Eltern hätten für den Brexit gestimmt. "Sie haben für den Austritt gestimmt, meine Familie für den Verbleib."
Oliver berichtete, seine Kinder im Teenageralter hätten das Thema sogar im Unterricht debattiert. "Sie waren deutlich besser informiert als die Erwachsenen, die nur miese Zeitungen lesen. Der Riss geht also mitten durch die Familie."
"Ich unternehme gar nichts"
Oliver, dessen Kochbücher weltweit Bestseller sind und der in mehreren europäischen Ländern auch Restaurants betreibt, sieht die Zukunft seiner Geschäftsaktivitäten durch den anstehenden EU-Austritt und die mögliche Einschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit jedoch nicht gefährdet.
"Ich unternehme wegen des Brexits gar nichts - weil ich glaube: Nichts wird passieren", sagte Oliver der "WamS". Die Frage sei: "Wird meine Regierung mich wirklich außer Gefecht setzen mit meinen 4000 Angestellten? Wird jeder Bauernhof, jedes Krankenhaus, jedes Restaurant schließen müssen, weil deren Angestellten ausgewiesen werden?" Nein, das werde nicht passieren, gab sich der Vater von fünf Kindern im Gespräch mit der "Welt am Sonntag"überzeugt.