Das Weihnachtsgeschäft scheint heuer stark zu laufen. Die Wiener Mariahilfer Straße und andere Einkaufsstraßen in ganz Österreich quollen am gestrigen 3. Einkaufssamstag im Advent schier über vor Shoppingfreudigen Einheimischen und Touristen. Auf der Mariahilfer Straße konnte man sich etwa getrost fragen, ob die Menschenmassen ohne Fußgängerzone überhaupt Platz gehabt hätten.
"Der gestrige Samstag war sicher der stärkste Tag am dreitägigen 'Supereinkaufswochenende'", sagte Roman Seeliger von der Wirtschaftskammer-Handelssparte im APA-Gespräch. Zudem war der letzte Einkaufssamstag der stärkste der bisherigen Samstage vor Weihnachten. Schon am Donnerstag, dem Marienfeiertag, sei es in Richtung "mehr kaufen als schauen" gegangen.
Seeliger zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft in Österreich. Das prognostizierte Umsatzplus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr sei drin. Voriges Jahr brachte das Christkindl dem Handel einen Offline-Umsatz von 1,53 Mrd. Euro. Samt dem heimischen Online-Handel - also etwa ohne Amazon - waren es 1,63 Mrd. Euro.
Einkaufsstraßen und Einkaufszentren profitieren vom traditionellen Schenken. Randlagen tun sich hingegen schwer, so der Fachmann. Und Randlagen würden schon wenige hundert Meter abseits der Einkaufsstraßen beginnen.
Geschenkt werden Klassiker wie Spielwaren, Elektronik, Schmuck, Sportartikel, Bücher, Kosmetik - und natürlich Gutscheine, so Seeliger. Nicht zu vergessen seien feine Lebensmittel, nicht nur zum Verzehren an den Feiertagen, sondern oft auch in Form von Geschenkkörben - (Nächsten-)Liebe geht offenbar auch durch den Magen.
Zufrieden in Graz und Innsbruck
"Wir haben wahrscheinlich die stärkste Woche des Jahres", freute sich schon am Samstag der Leiter des großen Grazer Innenstadt-Kaufhauses Kastner & Öhler, Oliver Heun-Lechner gegenüber der APA. Auch die Tiroler Branche zeigte sich bei einem Rundruf "sehr zufrieden". Der Samstag habe in einer guten Woche "noch einmal eine Steigerung" gebracht. Der Obmann des Innsbruck Innenstadtvereins, Thomas Hudovernik, berichtete von einem "unglaublichen Ansturm".
Erste konkrete Umsatzzahlen will die Wirtschaftskammer in der Woche nach dem vierten Einkaufssamstag nennen.