Die US-Ratingagentur Fitch bewertet die Wiener Meinl Bank nicht mehr. Die Ratings seien zurückgezogen worden, weil die Meinl Bank aufgehört habe, beim Bewertungsprozess mitzumachen, so Fitch am Donnerstag in einer Aussendung. Fitch habe nicht genügend Information, um die Kreditwürdigkeit des Wiener Geldhauses zu beurteilen.
Fitch hat die Meinl Bank das letzte Mal vollständig im Februar 2016 bewertet. Damals wurde das Langzeitrating (IDR) mit B- bestätigt, außerdem wurde das Institut von der Rating-Watch-Negative-Liste gestrichen.
Abgestuft
Im August 2015 hatte Fitch die Meinl Bank von B auf B- herabgestuft und den Ausblick auf negativ gesetzt. Grund war die - letztendlich erfolglose - Abberufung der Meinl-Bank-Chefs durch die Finanzmarktaufsicht (FMA).
Bankchef Peter Weinzierl war im Dezember 2015 als Vorstand zurückgetreten und wechselte in den Aufsichtsrat. Auch aus diesem zog sich Weinzierl aber zurück. Obwohl das Gericht den FMA-Bescheid zwischenzeitlich aufgehoben hat, strebt Weinzierl keine Organfunktion mehr in der Meinl Bank an, wie er im Sommer gesagt hatte.
Die Meinl Bank machte 2015 einen Jahresverlust von 9,2 Mio. Euro.
Der Entzug des Ratings durch Fitch erfolgte aus "wirtschaftlichen Gründen", so die Agentur.