Die deutsche AUA-Mutter Lufthansa fliegt wieder. Nach sechs Tagen Pilotenstreik und fast 4.500 Flugausfällen reden die Parteien im Kollektivvertragskonflikt wieder miteinander. Ob sie tatsächlich in Verhandlungen kommen, steht aber noch auf der Kippe.

Das verbesserte Lohnangebot der Lufthansa an ihre Piloten hat Bewegung in den festgefahrenen Tarifkonflikt gebracht. Nach dem am Mittwoch beendeten Pilotenstreik sondieren Unternehmen und die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Donnerstag, ob sie wieder in Verhandlungen einsteigen. Dabei blieb zunächst unklar, ob sie dabei die Dienste eines neutralen Vermittlers in Anspruch nehmen wollen.

"Wir haben der Lufthansa einige Fragen übermittelt, weil für uns wichtige Details offen geblieben sind", erklärte ein VC-Sprecher. Ein Lufthansa-Sprecher bestätigte den Eingang des Fragenkatalogs. "Wir sind im direkten Austausch mit der VC." Die Schlichterfrage sowie weitere Details wolle man zunächst mit dem Tarifpartner besprechen und nicht an die Öffentlichkeit geben.

Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens hatte am Mittwoch den Piloten ein verbessertes Angebot des Unternehmens unterbreitet. Die Airline bietet eine Erhöhung der Bezüge in zwei Stufen um insgesamt 4,4 Prozent und zusätzlich eine nicht näher bezifferte Einmalzahlung an. Dieses Angebot sei nicht wie das vorherige Offert an weitere Bedingungen, zum Beispiel in der Altersversorgung, geknüpft. Die Piloten hatten um 22 Prozent höhere Gehälter verlangt.

Der Flugverkehr der Lufthansa lief am Donnerstag wie geplant in nahezu vollem Umfang. 40 Verbindungen waren noch wegen der gestörten Umläufe aus dem Programm genommen worden. Die Piloten hatten laut Unternehmen in der 14. Streikwelle des aktuellen Konflikts an sechs Tagen rund 4.450 Flüge am Boden gehalten. Betroffen waren davon 525.000 Passagiere.