Im "trend" fordert AUA-Boss Kratky vom Airport in Schwechat, "eine signifikanten Stückkostensenkung, denn Wien ist schon so teuer wie München".

Dem Magazin zufolge hat dem AUA-Chef auch nicht gefallen, dass der Flughafen Wien die Ankunft des ersten A380-Jets des "Erzfeinds" Emirates Anfang des Sommers bejubelt und sogar eigens dafür Investitionen vorgenommen hat. Beim Flughafen Wien ist man auf harte Gespräche mit dem Homecarrier eingestellt (dessen Marktanteil in Wien lag zuletzt bei 45,6 Prozent). Der Wunsch nach Gebührensenkung wird beim Flughafen laut "trend" zwar erwartet, aber sicher nicht durchgewunken. Denn, so der Airport-Chef Julian Jäger, Wien sei immer noch um rund 25 Prozent billiger als Frankfurt und um fünf bis zehn Prozent günstiger als München.

Zeitpunkt der Entscheidung ist offen

Jägers Forderung nach Wachstum bei der AUA treffe einen weiteren wunden Punkt beim Austrian-Boss. Denn dieses Wachstum auf der Langstrecke, das die Führung für 2018 in Aussicht gestellt hatte, wackelt. Sollte es der AUA gelingen, 2018 zumindest 100 Millionen Euro Gewinn zu erwirtschaften, könne die Lufthansa-Tochter mit weiteren Langstreckenfliegern rechnen. So lautete die Perspektive noch im vorigen Jahr. Aber: "Die 100 Millionen Euro als Gewinnziel geraten unter Druck", gibt Kratky im Bericht zu. Denn auch für heuer muss die Airline - vorwiegend wegen der Auswirkungen der Terrorgefahr - die Prognose nach unten revidieren. Statt "deutlich über dem Vorjahr" soll der Gewinn 2016 nur mehr "über dem Vorjahr" zu liegen kommen. 2015 flog die AUA einen Profit von 52 Millionen Euro ein.

Offen ist, wann der Lufthansa-Konzern eine Entscheidung trifft, ob die AUA es wert ist, weitere Langstreckenflieger zu bekommen. So lange muss man sich hierzulande mit neuen Langstreckendestinationen zufriedengeben. Diese werden allerdings bloß statt anderer, weniger rentabler Destinationen angeflogen.

Ausfälle wegen Pilotenmangel

Wegen Pilotenmangels kommt es indes auch diesen Sommer zu Flugausfällen - 300 nach Osteuropa finden wegen Pilotenmangels nicht statt, so das "trend". Denn mit der Umstellung in den billigeren KV haben sich auch viele Piloten verabschiedet. "Als das Sparprogramm vor zweieinhalb Jahren beschlossen wurde, gab es wahrscheinlich andere Prioritäten als die Langfristplanung", sagt Kratky. Im Nachhinein müsse man zugeben: "Man hätte besser planen können - ohne jemandem die Schuld dafür zu geben." Spätestens nächsten Sommer will Kratky das Problem wieder im Griff haben.

Zur Ticketsteuer sagt er: "Die Sache zieht sich. Ich dachte eigentlich, die Entscheidungsträger hätten verstanden, dass wir alle Teil einer Wertschöpfungskette sind. Da gab es schon Enttäuschungen. Letztlich ist der Erfolg aber davon abhängig, wo der Konzern seine Investitionen tätigt", so der Manager.