Nach der Milliardeninsolvenz des einst zweitgrößten österreichischen Baukonzerns Alpine Bau GmbH im Sommer 2013 kämpfen auch die Gläubiger der Konzernhülle Alpine Holding GmbH um ihr Geld. Bisher langten laut Kreditschutzverband AKV 7.592 Forderungsanmeldungen im Volumen von insgesamt 864,36 Mio. Euro bei Gericht ein - 675,42 Mio. Euro davon wurden anerkannt, 188,96 Mio. Euro bestritten.

Die leere Holding-Hülle hatte zwischen 2010 und 2012 drei Alpine-Anleihen im Gesamtvolumen von 290 Mio. Euro aufgelegt. Wenig später meldete die operative Alpine Bau Insolvenz an. Von der Pleite sind daher auch die rund 7.000 Privatanleger betroffen, die Anleihen der Alpine Holding gezeichnet haben.

Gläubigerquote noch nicht klar

Die Anfechtungsprozesse konnten laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) "vergleichsweise bereinigt werden". Gegen zahlreiche für die Alpine handelnden Personen seien Strafverfahren anhängig. Ebenfalls zu bewältigen sind zwei Großprozesse beim Handelsgericht (HG) Wien gegen die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH wegen 68 Mio. Euro und gegen die spanische Alpine-Mutter FCC (Fomento de Construcciones y Contratas) wegen 186,23 Mio. Euro.

Die Gläubigerquote sei vom Ergebnis dieser Prozesse abhängig, so die Kreditschützer. Die Verfahren seien jedoch "äußerst umfangreich" und kommen voraussichtlich nicht in absehbarer Zeit zu einem Ende.

Die Alpine Bau GmbH hatte vor drei Jahren mit Passiva von rund 2,9 Mrd. Euro die bisher größte Pleite in der Zweiten Republik hingelegt. Der Bauriese beschäftigte rund 7.000 Mitarbeiter.