Die Investmentbank Goldman Sachs wird wegen unerlaubter Nutzung vertraulicher Informationen von der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zur Rechenschaft gezogen. Gegen das Institut sei ein Bußgeld in Höhe von 36,3 Millionen Dollar (derzeit etwa 32,4 Mio. Euro) verhängt worden, teilte die Fed am Mittwoch in Washington mit. Zudem sei ein ehemaliger Direktor der Bank mit einer Geldstrafe und einem permanenten Verbot belegt worden, weiter in der Bankenbranche zu arbeiten.

Es geht bei dem Fall um diskrete Unterlagen, die von einem Ex-Mitarbeiter der Fed an einen Kollegen von Goldman Sachs weitergegeben und dort geschäftlich genutzt worden sein sollen. Die Bank müsse künftig sicherstellen, dass sich ihre Angestellten an geltendes Recht halten, erklärte die Fed. Im Oktober hatte Goldman Sachs wegen der Angelegenheit bereits eine Strafe über 50 Millionen Dollar von der New Yorker Finanzaufsicht aufgebrummt bekommen.

Im Herbst 2015 hatte der frühere Fed-Mitarbeiter Jason Gross vor einem Bundesgericht in Manhattan eingeräumt, Regierungseigentum gestohlen zu haben. Sein Ex-Fed-Kollege Rohit Bansal, der im Juli 2014 zu Goldman Sachs wechselte, soll den Anschuldigungen der Behörden zufolge die Dokumente erhalten haben. Dabei soll es sich um 35 Schriftstücke gehandelt haben. Diese habe Bansal widerrechtlich mit hochrangigen Goldman-Mitarbeitern geteilt, lautete der Vorwurf. Die Unterlagen sollen Informationen über ein Finanzinstitut enthalten haben, das Goldman bei einer Transaktion beraten habe.