Nach dem neuerlichen Patt bei der Glyphosat-Zulassung will sich die EU-Kommission heute in Straßburg mit dem Thema befassen. Ein EU-Kommissionssprecher sagte gestern, Montag, in Brüssel, die Verantwortlichkeiten seien klar, die EU-Staaten müssten über eine Verlängerung von Glyphosat entscheiden.

Der Sprecher bestätigte, dass es bei einer Sitzung des zuständigen Expertengremiums am Montag in Brüssel keine erforderliche Mehrheit unter den EU-Staaten gab. Die Staaten dürften sich "nicht hinter der Kommission verstecken", sagte der Sprecher. Er machte keine Angaben über Termine für das weitere Vorgehen.

Österreich enthielt sich

Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Die Substanz ist der weltweit am meisten eingesetzte Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln. Nachdem bereits zuvor für eine Neuzulassung nicht die nötige Mehrheit zustande gekommen war, hatte die EU-Kommission eine Verlängerung für zwölf bis 18 Monate vorgeschlagen.

Am Montag kam die benötigte qualifizierte Mehrheit für eine Verlängerung nicht zustande, Malta soll als einziges Land dagegen gestimmt haben. Deutschland, Griechenland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Portugal und Österreich sollen sich der Stimme enthalten haben.