Österreichs größter Baukonzern Strabag hat seine Gewinne im abgelaufenen Geschäftsjahr massiv erhöht. Unterm Strich blieb 2015 ein Überschuss von 156,3 Millionen Euro - um fast ein Viertel mehr als im Jahr davor. Das Ergebnis je Aktie (EPS) stieg von 1,25 auf 1,52 Euro je Aktie. Nun soll die Dividende von 0,50 auf 0,65 Euro je Aktie angehoben werden - die höchste Ausschüttung seit dem Börsengang 2007.

Vor Zinsen, Steuern und Abgaben verbesserte sich der Gewinn (EBIT) gegenüber 2014 von 282 auf 341 Millionen Euro, wie das Unternehmen heute, Freitag, ad hoc mitteilte. Rückläufig entwickelte sich hingegen der Auftragsbestand, der sich um neun Prozent von 14,40 auf 13,14 Milliarden. Euro verkleinerte. Dies sei mehrheitlich auf die Abarbeitung von Großprojekten in Ungarn, Italien und der Slowakei zurückzuführen, aber auch auf "die widrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" in Russland und dessen Nachbarstaaten.

Über 73.000 Mitarbeiter

Die Bauleistung vergrößerte sich 2015 um fünf Prozent auf 14,29 Milliarden Euro. Der konsolidierte Konzernumsatz betrug 13,12 Milliarden Euro (ebenfalls plus fünf Prozent). Die Strabag beschäftigte im vergangenen Jahr im Durchschnitt 73.315 Mitarbeiter. Trotz der Integration mehrerer tausend Beschäftigter der in Deutschland und Österreich ansässigen DIW-Gruppe habe sich der Personalstand nur geringfügig um ein Prozent erhöht - in der "Region Americas" seien zwar auch über 1.000 Arbeitnehmer dazugekommen, doch in Afrika sei eine ähnlich hohe Zahl abgebaut worden.

Im laufenden Geschäftsjahr 2016 will der Konzern seine Bauleistung den Angaben zufolge bei rund 14 Milliarden Euro stabilisieren. Dabei werde eine EBIT-Marge von drei Prozent angestrebt - 2015 lag diese erst bei 2,6 Prozent (2014: 2,3 Prozent).

"Unser Ziel ist Rentabilität vor Umsatz. Dieses Ziel messen wir anhand der EBIT-Marge auf den Umsatz", betonte Strabag-Chef Thomas Birtel. Das Baugeschäft sei ein risikoreiches Geschäft, weshalb dem Risikomanagement eine besondere Bedeutung bei der Verbesserung der Rentabilität zukomme. Im Konzern werde auch intensiv an der Digitalisierung des Bauprozesses gearbeitet, zusammengefasst unter dem Begriff Building Information Modelling, oder BIM.5D®. "Diese digitalbasierte Arbeitsweise ermöglicht es, Bauwerke effizienter zu planen, zu bauen und zu betreiben", so Birtel.