Ein Insektizid zum Schutz von Nutzpflanzen wie Kirschen kann nach Einschätzung der EU-Lebensmittelbehörde EFSA schädlich für den Menschen sein. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es mögliche langfristige Gesundheitsrisiken für Verbraucher durch Rückstände gebe, teilte die EFSA am Dienstag in einem Bericht mit, der auf Anfrage Frankreichs angefertigt wurde.
Einige US-Wissenschaftler hätten ein Krebsrisiko ausgemacht. Frankreich fordert ein europaweites Verbot des Dimethoat genannten Insektizids, das unter anderem von BASF und der dänischen FMC -Tochter Cheminova angeboten wird. Beide Firmen wollten keine Stellung nehmen.
Eingesetzt bei Obst und Gemüse
Dimethoat wird bei verschiedenen Obst- und Gemüsesorten eingesetzt. Frankreich ist allerdings insbesondere bei Kirschen besorgt, wo das Mittel zur Bekämpfung von Fruchtfliegen genutzt wird. Im Februar wurde dort ein auf Dimethoat basierendes Pestizid verboten, was für einen Aufschrei unter Bauern sorgte, die keine Alternative zu der Substanz zur Hand hatten.
In Österreich ist das Mittel laut Ages in Produkten der Firmen Scotts Celaflor, Florissa, Chrysal International, Detia Garda, Cheminova Austria, Frunol Delicia, Dehner und Compo enthalten. Die Produkte tragen Bezeichnungen wie Pflanzenschutz-Zäpfchen, Schädlings-Spray oder Combi-Sticks. Auch Privatpersonen können die Mittel in Fachmärkten und im Internet bestellen.
Die EFSA berät EU-Abgeordnete bei ihren Entscheidungen. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, man werde den Bericht lesen und am Freitag mit Experten aus allen 28 Mitgliedsstaaten besprechen.