Der steirische Mikroelektronikhersteller ams AG ist Dienstag Abend von Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit dem Staatspreis Innovation 2016 ausgezeichnet worden. Das Unternehmen wurde für die Entwicklung von neuartigen Sensoren für berührungslose Gestenerkennung geehrt. Sonderpreise erhielten Ortner Reinraumtechnik aus Villach und das steirische Projekt "BDI bioCRACK".

Waren optische Sensoren bisher nur in der Lage, vier einfache Gesten zu erkennen - hinauf, hinunter, links und rechts -, so schafft eine von ams entwickelte neue Kombination aus Soft- und Hardware die Erkennung von 13 Gesten in acht Richtungen. Winzige Chips messen dafür das Umgebungslicht und steuern die Helligkeit des Bildschirms.

Tragbare Geräte wie Smartphones können nach Angaben des Unternehmens so Objekte erkennen oder ihre Bildschirmhelligkeit anpassen. Das "vergleichsweise kleine" und robuste Bauteil erlaube zudem den Einsatz größerer Bildschirme bei geringerem Energieverbrauch. Außerdem lassen sich dem Hersteller zufolge eindimensionale Barcodes und etwa Informationen von Kundenkarten an einen Laserscanner übertragen.

Sonderpreis an steirische BDI

"Innovationen sind unsere Zukunftsvorsorge. Gerade jetzt, wo wir mit großen internationalen und nationalen Herausforderungen konfrontiert sind, ist eine innovative Wissensgesellschaft für eine sichere Zukunft umso zentraler", sagte Mitterlehner im Rahmen der Verleihung. Ebenfalls zentral bleibe, den Transfer zwischen Forschung und Umsetzung zu intensivieren. Insgesamt hatten sich 524 Unternehmen um den Staatspreis beworben, der im Auftrag des Wissenschaftsministeriums von der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) organisiert und zum 36. Mal vergeben wurde.

Das ams-Team rund um CEO Alexander Everke (3. v.l.) bekam den Staatspreis für Innovation
Das ams-Team rund um CEO Alexander Everke (3. v.l.) bekam den Staatspreis für Innovation © BMWFW

Der von der Wirtschaftskammer Österreich vergebene KMU-Sonderpreis "Econovius" ging an die Ortner Reinraumtechnik GmbH aus Villach (Kärnten). Das Unternehmen entwickelte ein Verfahren, das die Kleidung von Personen in sensiblen Bereichen wie Intensivstationen mit Hilfe der photodynamischen Desinfektion von Keimen und Partikeln befreit.

Den vom Verbund gestifteten Sonderpreis "Verena" erhielt das in der Steiermark ansässige Unternehmen BDI - BioEnergy International AG in Kooperation mit OMV Schwechat und dem Institut für Verfahrenstechnik der Technischen Universität (TU) Graz für das Projekt "BDI bioCRACK". Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Herstellung von Biotreibstoffen der zweiten Generation.