In der Abgasaffäre hat das US-Bezirksgericht in Kalifornien Volkswagen bis zum 21. April Aufschub gegeben. Wenn bis dahin zwischen VW, der US-Umweltbehörde EPA und dem amerikanischen Justizministerium keine Einigung erzielt sei, erwäge das Gericht im Sommer einen Prozess, sagte Richter Charles Breyer am Donnerstag.

In den bisherigen Gesprächen zwischen den Parteien seien substanzielle Fortschritte gemacht worden. Es gebe allerdings noch technische Probleme bei der Umsetzung einer Einigung.

VW hatte zugegeben, eine illegale Software eingesetzt zu haben. Diese erkennt, ob sich ein Dieselfahrzeug auf dem Prüfstand befindet und hält auch nur dann die Abgasgrenzwerte ein.

Insider hatten Reuters im Vorfeld der Anhörung gesagt, der Wolfsburger Konzern und die EPA hätten zwar Fortschritte gemacht, bräuchten für eine Einigung aber noch einige Wochen. Am Donnerstag lief die Frist aus, die Bezirksrichter Breyer den beiden Parteien gesetzt hatte, um einen Kompromiss über Reparatur oder Rückkauf der rund 580.000 betroffenen Dieselautos zu finden.

Rückrufe abseits des Diesel-Skandals

Volkswagen und die Konzerntochter Porsche müssen überdies weitere rund 800.000 Fahrzeuge zurückrufen. Mit dem Abgasskandal hat das aber nichts zu tun. Die baugleichen Modelle des Typs VW Touareg und Porsche Cayenne werden wegen eines möglicherweise gelösten Sicherungsrings am Lagerbock des Fußhebelwerks in die Werkstätten beordert, wurde mitgeteilt.

Ebenfalls in dieser Woche wurde bekannt, dass Autos des Typs VW Passat der Baujahre 2014 und 2015 zurückgerufen werden (in Österreich läuft der Rückruf bereits seit Mitte Februar). Weltweit sind 177.000 Passat betroffen, wegen einer womöglich nicht korrekt sitzenden Steckverbindung könnte es zu einem Ausfall des Motors kommen, so die Begründung.