Im Tarifstreit mit Amazon hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des US-Onlinehändlers in den Versandzentren Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen ab Mittwochfrüh zum Streik aufgerufen. Der Ausstand solle bis zum Ende der Spätschicht am Samstag dauern, teilte der Landesbezirk Nordrhein-Westfalen der Gewerkschaft mit.

Seit über zwei Jahren ringt Verdi mit Amazon um die Einführung eines Tarifvertrags auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels - bisher ohne Durchbruch.

Die Beschäftigten von Amazon hielten an ihrer Forderung fest, erklärte Verdi Nordrhein-Westfalen am Mittwoch. Sollte Amazon sich weiterhin verweigern, über die Tarifbindung zu verhandeln, werde es auch in diesem Jahr "unruhig".

Amazon: Zahlen vergleichsweise hohe Löhne

Der Flächentarifvertrag im Einzel- und Versandhandel Nordrhein-Westfalen sehe zum 1. Mai eine Erhöhung der Löhne um zwei Prozent vor. "Wir erwarten, dass Amazon diese Erhöhung an die Beschäftigten weitergibt", forderte Verdi. Das sei "das Mindeste", was Amazon tun müsse. Ziel der Gewerkschaft bleibe aber weiterhin die Anerkennung des Flächentarifvertrags.

Amazon betont im Tarifstreit immer wieder, ein guter Arbeitgeber zu sein und vergleichsweise hohe Löhne zu zahlen. Insgesamt beschäftigt der Online-Riese in Deutschland über 10.000 Menschen. Europaweit hat Amazon 29 Logistikzentren und plant weitere.