Es kann vor Ostern auch jederzeit kurzfristig an einem anderen Amazon-Standort zum Streik kommen. Wo und wann genau, lassen wir noch offen", sagte Verdi-Sprecherin Eva Völpel am Dienstag. In Deutschland gibt es noch acht weitere Versandzentren des Online-Händlers.

Gewerkschaftssekretär Marko Bärschneider sagte, insgesamt beteiligten sich von drei Schichten rund 200 der etwa 1.500 Koblenzer Beschäftigten am Streik. "Das stört Amazon schon gewaltig. Hier ist eine super Stimmung. Wir sind sehr zufrieden mit dem Streik", sagte er.

Amazon-Sprecherin Anette Nachbar betonte dagegen: "Wir sehen keinerlei Beeinträchtigung." In der Frühschicht hätten sich am Dienstag in Koblenz weniger als 60 Mitarbeiter am Streik beteiligt. Deutschlandweit habe Amazon aber rund 11.000 Beschäftigte.

Seit 2013 immer wieder Streiks

Seit Frühjahr 2013 ruft Verdi immer wieder zu Arbeitsniederlegungen bei Amazon auf. Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Das würde für die Mitarbeiter mehr Sicherheit und höhere Löhne bedeuten. Das US-Unternehmen sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des in dieser Branche Üblichen.