Wegen des Abgasskandals bei Volkswagen kommen einem Bericht zufolge nun die ersten milliardenschweren Verfahren in Deutschland auf das Unternehmen zu. Beim Braunschweiger Landgericht reichten 278 Aktionäre eine Sammelklage ein, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ, Dienstag-Ausgabe) sowie die Sender NDR und WDR berichteten.

Wegen der Manipulation von Abgas-Werten bei Diesel-Fahrzeugen verklagen die Investoren den VW-Konzern demnach auf 3,255 Milliarden Euro.

Volkswagen hatte im September eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Schummelsoftware eingesetzt zu haben, die Emissionstests manipuliert. Der Anwalt Andreas Tilp verlangt dem Bericht zufolge Schadenersatz für alle Mandanten, die ab Mitte 2008 VW-Aktien erworben hatten. Die Anteilseigner fordern demnach einen Ausgleich für die hohen Kursverluste, die sie mit ihren VW-Papieren erlitten haben.

Riesige Datenberge zu durchsuchen

Sechs Monate nach dem Auffliegen der Abgasaffäre wühlen sich die internen Ermittler bei Volkswagen auf der Suche nach der Wahrheit noch immer durch riesige Datenberge. Die gesicherten Dokumente - darunter der kopierte E-Mail-Verkehr von VW-Servern - umfasst 102 Terabyte Daten. Das entspricht etwa 7.800 Digitalausgaben des Brockhaus-Lexikons in 30 Bänden.

Wie aus dem Konzern zu hören ist, sollen die VW-Mitarbeiter ihre Arbeit an der verbotenen Software teils mit Codewörtern verschleiert haben. Viele Dutzend davon gelte es nun im Datenberg aufzuspüren und auf Verdächtiges zu prüfen.