Für die vorwiegend amerikanischen Aktionäre der österreichischen BAWAG PSK hat das lange Warten auf Dividenden aus Wien ein Ende. Aus dem Gewinn des Geschäftsjahres 2015 wird die Bank das erste Mal eine Dividende ausschütten. Dafür macht sie 325 Millionen Euro locker.
Im Jahr 2007 hatte der Österreichische Gewerkschaftsbund die BAWAG nach hohen Spekulationsverlusten an den US-Fonds Cerberus als neuen Hauptaktionär verkaufen müssen, mittlerweile ist auch ein zweiter US-Fonds (Golden Tree) mit an Bord. Eine EU-Auflage für die (wiederholt gewährte) Staatshilfe war ein jahrelanger Dividendenverzicht. Mit der Rückzahlung des letzten Staatsgelds 2014 waren die letzten Dividendenbeschränkungen gefallen. Mit minimalen Aktienpaketen sind österreichische Investoren im BAWAG-Kapital vertreten, darunter die österreichische Post.
417,9 Millionen Euro Gewinn
Das Geldinstitut hat am Donnerstag seine Bilanz vorgelegt. Demnach stieg der Nettogewinn 2015 um mehr als ein Viertel (um 25,5 Prozent) auf 417,9 Millionen Euro. Damit hat die Bank eigene Erwartungen übertroffen, wie es hieß. Auch das Retailgeschäft (Privatkunden und kleine Firmen) habe zu dem Anstieg beigetragen. Dank deutlich gesunkener Zinsaufwendungen gab es auch ein Plus im Zinsgeschäft. Beim operativen Gewinn wurde ein Zuwachs um 15,6 Prozent ausgewiesen, auch gab es wieder Bewertungsgewinne. Die Risikokreditrisikokosten sind fast halbiert worden.
Für das laufende Jahr 2016 hat sich die Bank einen Nettogewinn von mehr als 450 Millionen Euro vorgenommen.