Saudi-Arabien ist trotz des niedrigen Ölpreises nicht zu einer Verringerung seiner Produktion bereit. Sein Land werde die Förderung nicht zurückfahren, um den Ölpreis zu stützen, sagte der saudiarabische Außenminister Adel al-Dschubeir am Donnerstag in einem Interview mit AFP. Der Ölpreis werde bestimmt "durch Angebot und Nachfrage und durch die Kräfte des Marktes".
"Wenn andere Hersteller begrenzen wollen oder sich auf ein Einfrieren der Produktion einigen, könnte das Auswirkungen auf den Markt haben, aber Saudi-Arabien ist nicht bereit, die Produktion zu senken", sagte al-Dschubeir AFP. Sein Land werde seinen Marktanteil verteidigen, bekräftigte er.
Die US-Fracking-Industrie als Gegner
Unter dem Druck Saudi-Arabiens hatte die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) im November 2014 beschlossen, die Fördermenge nicht zu verringern, um weniger starke Förderländer und damit vor allem die US-Fracking-Industrie aus dem Markt zu drängen.
Angesichts des stark gefallenen Ölpreises hatten am Dienstag die beiden größten Ölförderländer der Welt - Saudi-Arabien und das nicht zur Opec gehörende Russland - angekündigt, die Produktion auf dem Stand von Januar zu halten und nicht weiter zu erhöhen.
Minus 70 Prozent
Katar und Venezuela schlossen sich der Initiative an, auch der Iran erklärte seine Unterstützung. Voraussetzung ist aber, dass andere Produzenten mitziehen.
Der Ölpreis fällt bereits seit Mitte 2014; von damals rund 100 Dollar pro Barrel (159 Liter) rutschte er um fast 70 Prozent auf derzeit rund 30 Dollar. Hintergrund ist ein Überangebot am Markt gepaart mit einer verhaltenen Nachfrage. Hinzu kommen Sorgen um die Konjunktur in China, dem größten Ölverbraucher der Welt.