Die EU-Grünen durchleuchten in einem neuen Bericht das Firmengeflecht des schwedischen Möbelhändlers Ikea, der seinen Sitz in den Niederlanden hat, und prangern darin "Steuerdeals" an. Das niederländische Rechtssystem diene als "Schleuse". In Österreich hat der Konzern laut dem Bericht 2014 über Lizenzzahlungen in Höhe von 16,4 Millionen Euro auf legalem Wege 4,1 Millionen Euro Steuern gespart.
"Ikea prellt die europäischen Steuerzahler um Milliarden. Dabei ist Ikea nur einer von vielen Großkonzernen, die sich systematisch um ihre Steuerpflicht drücken", kritisierte der heimische grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon Freitagabend in einer Aussendung.
Holländische Schleuse
Im Bericht - im Internet hier http://go.apa.at/acv3ZEny zu finden - heißt es, der Konzern habe sich von 2009 bis 2014 geschätzt und ganz legal etwas mehr als eine Milliarde Euro an Steuern erspart. Die Summe bezieht sich lediglich auf acht Staaten - neben Österreich: Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden und Großbritannien. Von dort gebe es valide Daten, sagte eine Grünen-Sprecherin auf APA-Anfrage zur Auswahl der Länder.
Dies gelinge durch die genannte holländische "Schleuse": Die Filialen würden Franchise- und Lizenzgebühren nach Holland abführen, die den versteuerbaren Gewinn drücken; laut Bericht in Österreich beispielsweise um knapp 44 Prozent.
Eine Veranschaulichung des "Ikea Steuerbaukasten", wie ihn die Grünen darstellen, ist im Internet hier http://go.apa.at/ESMBlc1r zu finden.