Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) spricht sich gegen eine Abschaffung des 500-Euro-Scheins aus. Es wird dafür laut ORF-Mittagsjournal keine Zustimmung geben: "Unsere Position ist klar, wir sehen derzeit keine Notwendigkeit für eine Abschaffung des 500-er Scheines", so OeNB-Direktoriumsmitglied Kurt Pribil.
Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft die Zukunft großer Euro-Scheine. EZB-Präsident Mario Draghi sagte laut dpa Abgeordneten des EU-Parlaments, das EZB-Direktorium beschäftige sich seit geraumer Zeit mit dem Thema, und es gebe technische Arbeiten. "Wir wollen Änderungen vornehmen, aber wir wollen sie in einer ordentlichen Weise." Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagte Draghi laut den von der EZB übermittelten Äußerungen. Einen Beschluss über eine Abschaffung müsste der EZB-Rat treffen, in dem auch die Gouverneure der 19 nationalen Notenbanken sitzen.
Kriminelle handeln mit Bi-Coins
OeNB-Direktor Pribil meinte heute, es gebe auch keine Fakten, dass Kriminalität mit Abschaffung des 500 Euro-Scheines neutralisiert werde. "Wir wissen, dass ein Teil des Drogenhandels auch mit Bit-Coins abgewickelt wird oder beispielsweise mit Diamanten." Viel wirksamer im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung seien die Geldwäscherichtlinien, die laufend ausgeweitet würden. Ab dieser Grenze "wird überhaupt scharf geschossen sozusagen. Und wir glauben, dass das bessere Instrument ist, als jetzt zu beginnen bestimmte Scheine abzuschaffen und aus dem Umlauf zu ziehen."
Pribil weist auch darauf hin, dass es gerade in Krisenzeiten logistische Probleme geben könnte. Der 500-er spiele durchaus eine wichtige Rolle in der Wertaufbewahrungsfunktion. Und in Krisenzeiten könnte dies auch Probleme in der Zuführung ausreichenden Bereitstellung von Bargeld führen. In Österreich sind dem Bericht zufolge derzeit nur 15 Prozent der derzeit im Umlauf befindlichen Eurogeldscheine Fünfhunderter.