Der deutsche Autohersteller Volkswagen wird über die Verantwortlichen für die Manipulation von Millionen Diesel-Pkws erst zur Hauptversammlung im April informieren. Trotz des wachsenden öffentlichen Drucks kann der Konzern nach den Worten von VW-Chef Matthias Müller nicht früher als angekündigt dazu Stellung nehmen.

"Ist es denn so schwer zu akzeptieren, dass wir nach Aktienrecht verpflichtet sind, zur Hauptversammlung am 21. April einen Bericht abzugeben und dass es uns gar nicht möglich ist, vorher was zu sagen", sagte Müller am Donnerstag auf einer Veranstaltung der Zeitschrift "auto motor sport" in Stuttgart. Medienberichten, wonach ein größerer Kreis von Ingenieuren als bisher vermutet an der Manipulation der Motorensoftware beteiligt war, trat Müller entgegen. Die Informationen kämen von Quellen, die keine Ahnung von dem Ganzen hätten. Journalisten hätten sich das ausgedacht.

Der VW-Chef war bei seinem Besuch der US-Automesse in Detroit in die Kritik geraten wegen einer Äußerung in einem Radiointerview, wonach die illegale Abschaltsoftware nur ein technisches, kein ethisches Problem sei. An seinem Posten, den er von dem über den Skandal gestürzten Martin Winterkorn im September übernommen hatte, hat Müller trotz des großen öffentlichen Drucks die Freude nicht verloren. "Es ist anstrengend, es ist eine Herausforderung, aber klar macht das Spaß."