Risiken rund um den Globus lassen die Anleger an den Finanzmärkten verstärkt in Gold als sicheren Hafen investieren. Am Dienstag stieg der Preis des Edelmetalls auf den höchsten Stand seit Anfang November 2015. Eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) kostete in der Früh gut 1.115 US-Dollar (1.031 Euro). Das waren noch einmal über 13 Dollar mehr als am Montag.
Ölpreise gesunken
Grund für das verstärkte Sicherheitsbedürfnis der Anleger sind die niedrigen Ölpreise sowie schlechte Signale von den Aktienmärkten. Die Ölpreise sanken in der Nacht zum Dienstag wieder unter 30 US-Dollar pro Barrel. An den asiatischen Börsen ging es bergab: Der chinesische Aktienindex Shanghai Composite verlor über 6 Prozent, die japanische Börse in Tokio schloss im Minus. Auch in Deutschland rechnen Analysten mit einem schlechten Start an der Frankfurter Börse.
Hinzu kommt laut Ökonomen die Geldpolitik. So rechnen viele Anleger mit einer baldigen Ausweitung der Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB). "Offenbar wirkt noch die Ankündigung von EZB-Präsident Mario Draghi nach, der letzten Donnerstag für März überraschend deutlich eine weitere Lockerung signalisiert hatte", meinte Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank.
Lockere Geldpolitik
Eine lockere Geldpolitik drückt tendenziell auf die Renditen beziehungsweise Zinsen und macht dadurch die Geldanlage in zinslose Sachwerte wie Gold attraktiver. Am Mittwoch wird es für die Anleger noch einmal spannend. Dann wird die US-Notenbank Fed ihre jüngste Zinsentscheidung bekanntgeben.
Münze Österreich kurbelt Goldverkauf an
Die Münze Österreich hat 2015 den Goldverkauf im Vergleich zu 2014 stark angekurbelt. 1,32 Millionen Unzen Gold wurden abgesetzt, um 45 Prozent mehr als im Jahr davor, als allerdings der tiefste Stand seit Ausbruch der Finanzkrise verzeichnet worden war. Gemessen am Verkauf in Unzen sei es das fünftbeste Jahr in der Geschichte der Münze gewesen, sagte Generaldirektor Gerhard Starsich der "Presse".
Allein der Verkauf von Philharmoniker-Münzen sei im Vergleich zum Jahr davor um fast 60 Prozent angestiegen. Juli und Dezember seien mit jeweils über 200.000 Unzen die verkaufsstärksten Monate gewesen. Auch Pro Aurum, der größte Händler im deutschen Sprachraum, habe 2015 ein Plus von 25 Prozent bei Gold und 17 Prozent beim Silberabsatz verbucht, schreibt die "Presse" weiter.