Sollte das Rückkaufangebot Kärntens für landesgarantierte Anleihen der staatlichen Hypo-Bad-Bank Heta tatsächlich abgelehnt werden, droht eine Insolvenz der Heta und des Landes, wird bei Bund und Land gefürchtet. Für eine Pleite eines Bundeslandes gäbe es in Österreich nicht einmal klare Regeln, wie dabei vorgegangen werden müsste.

Davor hat am Freitag der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, gewarnt. Eine Insolvenz wäre eine, wenngleich sehr unerwünschte, Konsequenz im Fall eines Scheiterns. Dies gelte es zu verhindern.

"Taktische Finessen"

Dass von einer Gläubigergruppe, die in Summe fünf Milliarden Euro Anleihevolumen vertritt, gestern bereits eine Ablehnung des Teil-Forderungsverzichts verkündet wurde, schreibt Nowotny im wesentlichen der Taktik zu: Es gehe jetzt um einen Verhandlungsprozess mit vielen taktischen Finessen. Und es hätten auch nicht alle Nein gesagt, sondern nur einzelne Gruppen.

Er als Ökonom sehe das Angebot als fair. Und er könne sich nur dem Finanzminister anschließen, der erklärt hat, ein rationaler Investor sei sicher gut beraten, das Ablöseangebot zu akzeptieren. Nachsatz des Notenbankers: Die moderne Nationalökonomie zeige freilich auch, dass Märkte sich nicht immer rational verhielten. Nowotny hofft jedenfalls, dass das Rückkaufangebot Erfolg hat.