Größter Autobauer der Welt zu werden, ist für Volkswagen-Chef Matthias Müller kein Ziel mehr. "Ob Nummer eins, zwei oder drei beim Volumen, das ist mir egal", sagte Müller im Interview mit der "Wirtschaftswoche" laut Vorabmeldung von Montag. Das "Schielen auf Stückzahlen und immer neue Verkaufsrekorde" mache aus seiner Sicht wenig Sinn.

Müllers Vorgänger Martin Winterkorn hatte als Ziel ausgegeben, die meisten Autos weltweit zu produzieren, und sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Toyota geliefert.

Verzicht auf Pomp

Mit Blick auf die Krise des Wolfsburger Autobauers sagte Müller dem Magazin, dass VW künftig auf pompöse Veranstaltungen wie die Gala am Vorabend der Genfer Autosalons verzichten wolle: "Etwas mehr Demut und Bescheidenheit steht uns auch hier gut an. Zugleich spart uns das viel Geld, einige Millionen Euro pro Veranstaltung. Bei vier bis fünf derartigen Messen im Jahr kommt da eine erkleckliche Summe zusammen."

Gleichzeitig sprach sich der VW-Chef für Boni-Kürzungen von Mitarbeitern und Vorständen aus. Neben den Mitarbeitern der Kernmarke VW sollten auch die der Konzerntöchter Audi und Porsche, die einen großen Teil des Konzerngewinns einfahren, auf Bonuszahlungen verzichten. "Wir sind eine Familie, das gilt in guten wie in schlechten Zeiten", sagte Müller der "Wirtschaftswoche".