Im Tarifkonflikt mit mehreren Gewerkschaften will die AUA-Konzernmutter Lufthansa nun alle Beteiligten gemeinsam an einen Tisch holen. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, die Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (UFO) und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die vor allem Mitglieder des Bodenpersonals vertritt, seien für den 2. Dezember eingeladen worden, teilte der Konzern mit.

Bei dem "Jobgipfel" solle es um die Themen "Versorgung sowie Arbeitsplatzperspektive und Arbeitsplatzsicherheit" gehen.

Das Treffen soll den Angaben zufolge im Anschluss an eine Sitzung des Lufthansa-Aufsichtsrats abgehalten werden. Der Konzernvorstand sei überzeugt, dass "eine Wachstumsperspektive" im Passagiergeschäft erreicht werden könne, "wenn gewerkschaftsübergreifend für alle drei Mitarbeitergruppen zukunfts- und wettbewerbsfähige Strukturen vereinbart werden können".

ver.di begrüßte die Einladung. Ein solches Treffen sei "längst überfällig", erklärte Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Es müsse nun darum gehen, "die Probleme der Lufthansa und deren Bedeutung für die Beschäftigten zu analysieren und gemeinsame Lösungen zu beraten". Behle betonte: "Wer einen Konzernumbau initiiert, muss die Beschäftigten mitnehmen."

In den Tarifkonflikten mit den verschiedenen Gewerkschaften geht es zwar zunächst um Löhne und die umstrittene Übergangsversorgung für ältere Arbeitnehmer. Im Hintergrund aber steht immer auch der Streit um das Sparkonzept "Wings". Die Lufthansa will im Konkurrenzkampf mit den Wettbewerbern auf mehr Strecken Billigflüge anbieten. Das Personal der günstigen Billigtochter Eurowings soll nicht nach den Lufthansa-Tarifen bezahlt werden, sondern schlechter.

Zuletzt hatten die in der Gewerkschaft UFO organisierten Flugbegleiter der Lufthansa den längsten Streik der Unternehmensgeschichte beschert. Sie traten vor knapp zwei Wochen für eine Woche in den Ausstand. Zuvor hatten immer wieder die Piloten gestreikt, mit denen die Lufthansa inzwischen wieder verhandelt. Auch mit Verdi wird verhandelt; das Bodenpersonal hat bisher nicht gestreikt.