Die AUA-Mutter Lufthansa wird der Flugbegleitergewerkschaft UFO kein neues Angebot im Tarifstreit vorlegen. Das sagte Lufthansa-Konzernsprecherin Barbara Schädler dem Bayerischen Rundfunk Freitagfrüh. Die Airline sei bereits auf alle Forderungen der Gewerkschaft eingegangen. "Es wäre einmalig in der Tarifhistorie, dass ein Unternehmen mehr bietet, als die Gewerkschaft fordert", sagte Schädler.

Es werde kein neues Angebot geben, erklärte auch ein Unternehmenssprecher am Freitag in Frankfurt kurz vor der geplanten Abschlusskundgebung. Man habe zuletzt am Montag das Angebot zu den Betriebs- und Übergangspensionen verbessert. Über weitere Schritte sei noch nicht entschieden.

Lufthansa arbeitet mit Air Berlin zusammen

Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe) setzt die Lufthansa wegen des Streiks Flugzeuge und Personal des Konkurrenzunternehmens Air Berlin ein. Zwei Maschinen vom Typ Airbus A330 seinen für die Lufthansa unterwegs, bestätigten laut Bericht sowohl Lufthansa als auch Air Berlin.

UFO wollte Freitagmittag auf einer Kundgebung vor der Lufthansa-Zentrale am Flughafen in Frankfurt am Main erklären, wie es in dem Tarifstreit weitergehen soll. Am Freitag - dem letzten Streiktag des seit einer Woche laufenden Ausstands - fallen laut Lufthansa 941 Flüge aus. Am Samstag soll wieder weitgehend Normalbetrieb herrschen.

Weitere Streiks möglich

UFO-Chef Nicoley Baublies hatte am Donnerstag einen "klaren Schritt" des Vorstands verlangt. Er müsse "glaubhaft erklären, wie er das Vertrauen, das alle Mitarbeiterbereiche verloren haben, zurückgewinnen will." Anderenfalls schloss er weitere Streiks zumindest nicht aus. Näheres werde bei der Kundgebung bekanntgegeben. "Wenn es bei der Sprachlosigkeit bleibt, können wir nichts ausschließen", hatte Baublies erklärt.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr kann auf der Kundgebung nicht direkt reagieren. Der Vorstandsvorsitzende nimmt in Paris an den Ehrungen für die Helfer der Germanwings-Katastrophe teil, wie ein Sprecher bestätigte. Neben einem Festakt in der deutschen Botschaft sind auch Ehrungen im Rahmen des Fußball-Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland am Abend geplant.

Die Lufthansa musste wegen des am Freitag vergangener Woche gestarteten Ausstands rund 4.700 Flüge streichen, auf die mehr als 550.000 Passagiere gebucht waren.