Was es schon für Post ins Ausland gibt, wünscht sich die Österreichische Post auch für das Inland: Eine eigene Zustellschiene für Briefe, die nicht so dringend sind. Sie würden dann nur noch alle paar Tage zugestellt, dafür wäre das Briefporto geringer. Eine entsprechende Novelle zum Telekommunikationsgesetz soll kommenden Mittwoch beschlossen werden, berichtet die "Presse".

Befürchtungen, dass es dadurch zu einer "Zwei-Klassen-Post" kommt, zerstreut das teilstaatliche Unternehmen. Der klassische Brief bleibe erhalten - und bei diesem müssen vom Gesamtvolumen aller Briefe 95 Prozent am nächsten Tag zugestellt werden, so Post-Sprecher Michael Homola zur APA.

Streit um Papierrechnungen

Dem Zeitungsbericht zufolge sind sich SPÖ und ÖVP in der Causa bereits einig. Einen Strich durch die Rechnung könnte noch die Regulierungsbehörde RTR machen. Da die Post de facto ein Monopol bei Briefen bis 50 Gramm hat, redet sie bei neuen Preisen bzw. Produkten mit.

Das ist aber nicht der einzige Punkt, bei dem die teilstaatliche Post gerade bei der Regierung kräftig interveniert. Geht es nach der Post, sollen Telefonrechnungen verpflichtend auf Papier zugestellt werden müssen, erfuhr die APA aus Verhandlungskreisen. Ein Mail oder eine SMS soll nicht reichen. Das pikante daran - die ebenfalls teilstaatliche Telekom Austria will dies auf gar keinen Fall. Und auch die miteinander verbundenen Gewerkschaften von Post und Telekom liegen sich darüber in den Haaren.