Die seit Längerem in Gründung befindliche "Bank für Gemeinwohl" will 2016 die Bank-Lizenz beantragen und mit dem regulären Bankgeschäft beginnen. Sie versteht sich als Österreichs erste "Ethik-Bank". Als prominenter Unterstützer wurde der oststeirische Schoko-Hersteller Josef Zotter gewonnen, der heute in Graz gemeinsam mit dem Vorstand der Bank-Genossenschaft, Robert Moser, das Projekt vorstellt.

“Das Geld soll den Menschen dienen und nicht der Mensch dem Gelde! Ja, wir müssen uns einmischen und mitlenken, um wieder Ethik und Menschlichkeit in das Finanzwesen bringen", sagt Zotter. Eine Bank für Gemeinwohl mit regionaler Ausrichtung sei der beste Schritt dazu.

Die Bank will ohne jede Art von Spekulationsgeschäften auskommen, wie Moser in der "Kleinen Zeitung" bereits dargelegt hat. Das Geschäftsmodell sieht zunächst nur die Kontoführung, die Entgegennahme von Spareinlagen und die Ausgabe von Krediten vor, wobei kreditfinanzierte Projekte eine "Gemeinwohlprüfung" bestehen müssen.

Sparern werde man einen Zinsverzicht nahelegen, um Kredite zu verbilligen, so Moser. Erfahrungen mit deutschen Ethikbanken hätten gezeigt, dass rund 30 Prozent der Kunden freiwillig auf Zinsen verzichten - und zwar auch dann, wenn das Zinsniveau spürbar höher liegt als derzeit.

Hinter der Bank steht eine Genossenschaft, die bereits rund 1,5 Millionen Euro an Startkapital gesammelt hat. Nötig sind aber sechs Millionen, um von der Finanzmarktaufsicht eine Bank-Lizenz zu bekommen. Die Gründer wollen deshalb ein breites Publikum für die Genossenschaft gewinnen. Ab 200 Euro Mindesteinlage ist man dabei.