Der AUA-Bordbetriebsrat hat beschlossen sich aufzulösen, voraussichtlich Anfang 2016 soll er neu gewählt werden. Das berichtet das Luftfahrt-Nachrichtenportal "Austrian Wings" (austrianwings.info) am Donnerstag. Grund dafür dürften vor allem "Querschüsse" seitens der Fraktion der ehemaligen Tyrolean-Piloten sein, heißt es in dem Bericht.

Der AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard hat Donnerstagabend gegenüber der APA die vorzeitige Neuwahl des Gremiums bestätigt. Die Wahlen würden vorgezogen, der bisherige Betriebsrat werde mit der Neuwahl des Gremiums zurücktreten, sagte Minhard. Er selber werde nicht mehr antreten. Die Neuwahl sei für Anfang 2016 geplant. Spätestens Ende März 2016 solle es einen neuen Betriebsrat geben.

Kollegen "nicht paktfähig"

Als Gründe für die vorzeitige Neuwahl nannte Minhard Differenzen innerhalb des Gremiums. Bei den ehemaligen Tyrolean-Piloten seien einige Kollegen "nicht paktfähig", sagte er. Sie würden sich jetzt auf "Ausreden" berufen um frühere Abstimmungen nicht mehr anzuerkennen. Außerdem würden in dem Gremium von 18 Betriebsräten nur einige wenige überhaupt arbeiten. "So macht das Arbeiten keinen Spaß mehr", meinte er.

Obwohl die Tyrolean-Vertreter den neuen Kollektivvertrag und das Karrieremodell voll mitgetragen hätten, würden sie nun Nachverhandlungen fordern und behaupten, unter Druck gesetzt worden zu sein, schreibt "Austrian Wings".

Bis zur Konsolidierung eines neuen Betriebsrates führen die bisherigen Personalvertreter ihre Arbeit fort. Die Arbeitnehmervertreter bei der Lufthansa-Tochter AUA haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Arbeitskonflikte durchgefochten. Am bekanntesten wurde wohl der Rechtsstreit um die Nachwirkung des vom Arbeitgeber aufgekündigten Kollektivvertrags beim Betriebsübergang von der AUA auf die Tyrolean, den die Arbeitnehmerseite vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) gewann.