Schon beim Auftakt flogen die Funken. Das erste Treffen zur Herbstlohnrunde von Gewerkschaft und Metallindustrie vorigen Donnerstag endete mit einem Abbruch. Der größte Metallerfachverband FMMI erklärte, er wolle erst ernsthaft reden, wenn das Arbeitsmarktpaket der Regierung auf dem Tisch liegt.

Ein Affront, befanden die Gewerkschaften Pro-GE und GPA und halten heute in der Wiener Stadthalle die Betriebsrätekonferenz ab, es ist die erste Phase von Kampfmaßnahmen. Mindestens 1000 Betriebsräte werden erwartet. „Diese Maßnahme ist vollkommen überzogen“, kritisiert Christian Knill, FMMI-Chef.

"Brauchen Klarstellung der Regierung"

Und er bekräftigt: „Um seriös über Lohnerhöhungen reden zu können, müssen wir wissen, womit wir zu rechnen haben.“ Da bedürfe es einer Klarstellung der Regierung. „Wenn die sechste Urlaubswoche so kommt, wie es kolportiert wird, brauchen wir in den Lohnrunden nicht mehr darüber zu verhandeln. Dann müssen wir uns überlegen, wie wir den Standort Österreich wettbewerbsfähig erhalten“, sagt Knill der Kleinen Zeitung.

Kolportiert werden Pläne über eine sechste Urlaubswoche für alle nach 25 Jahren Arbeit. Derzeit steht sie nur jenen Arbeitnehmern zu, die 25 Jahre im selben Betrieb gearbeitet haben. „Das kostet uns so viel wie eine KV-Erhöhung, also rund 50 Millionen Euro im Jahr.“
Von der geforderten Stellungnahme der Regierung rückt Knill nicht ab. Sonst wisse man beim nächsten Verhandlungstermin am kommenden Montag (5. Oktober) nicht mehr als vorigen Donnerstag.

Hundstorfer will sich nicht einmischen

Um Gesprächstermine bei den zuständigen Regierungsmitgliedern Reinhold Mitterlehner (VP) und Rudolf Hundstorfer (SP) habe er, Knill, nicht angefragt. Sozialminister Hundstorfer erklärt aber, dass sich die Politik in Kollektivvertragsverhandlungen nicht einmische, dies sei Sache der Sozialpartner.

Über Zahlen einer KV-Erhöhnung haben die Metallerverhandler noch gar nicht gesprochen. Für Knill ist das Forderungspaket der Gewerkschaft schon jetzt „überzogen“.