Die beiden Meinl-Bank-Vorstände Peter Weinzierl und Günter Weiß haben neuen Ärger mit der Justiz. Laut "Presse" hat die Staatsanwaltschaft Wien gegen die beiden Anfang September Ermittlungen wegen Verdachts auf Bilanzfälschung aufgenommen. Die Behörde zweifle an der Richtigkeit des Meinl-Bank-Jahresabschlusses 2014.

"Es besteht insbesondere der Verdacht, dass das Risiko der Meinl Bank AG aus einer möglichen Inanspruchnahme durch Anleger unrichtig dargestellt wurde", zitiert die Zeitung am Mittwochabend (online) aus dem Schreiben der Staatsanwaltschaft vom 1. September 2015. Die Behörde habe Bedenken, ob die Meinl Bank in der Bilanz 2014 ausreichend Rückstellungen für Anlegerforderungen gebildet hat. Der Tatverdacht gründe auf einer Sachverhaltsdarstellung eines Anlegeranwalts.

Weinzierl sieht in den neuen Ermittlungen eine Retourkutsche des Staatsanwalts für dessen Misserfolg puncto Untreueanklage gegen Meinl-Bank-Organe. "Nachdem ihm seine Anklageschrift vom OLG (Oberlandesgericht) um die Ohren geworfen wurde, inkriminiert ein in der Sache unkundiger Staatsanwalt einen vom Wirtschaftsprüfer attestierten und der Finanzmarktaufsicht vorgelegten Jahresabschluss", so Weinzierl zur "Presse".

Das OLG hatte dem Einspruch der Meinl Bank gegen die Anklage wegen Untreue stattgegeben. Dem Gericht zufolge ist die Suppe für eine Anklage zu dünn, es bedürfe weiterer Sachaufklärung. Seitdem wird an einer neuen Anklage gebastelt.