Im Tarifkonflikt bei der deutschen AUA-Mutter Lufthansa legen die Piloten an diesem Dienstag die Arbeit nieder. Der Streik auf allen Langstreckenflügen aus Deutschland heraus beginne um 8.00 Uhr in der Früh und dauere bis Mitternacht, teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Montag mit. Der Streik betreffe auch Cargo-Flüge. Reisende müssen mit Turbulenzen rechnen.

Die Gewerkschaft hatte vergangene Woche die Gespräche mit der Lufthansa erneut für gescheitert erklärt.

Streik Nummer 13

Es ist der 13. Streik in dem laufenden Tarifkonflikt. In bisher zwölf Streikrunden seit April 2014 hat sie dem Unternehmen nach dessen Angaben mehr als 300 Mio. Euro Schaden zugefügt.

Nach Darstellung der VC hat die Lufthansa es in einem Spitzengespräch mit Vorstandschef Carsten Spohr abgelehnt, die geplante Verlagerung von Flugzeugen und Arbeitsplätzen ins Ausland für die Zeit der Verhandlungen auszusetzen.

Die Pilotengewerkschaft hatte dem Unternehmen zuletzt nach eigenen Angaben Einsparmöglichkeiten in einem Volumen von rund 500 Mio. Euro angeboten. Neben einem späteren Eintritt in den Vorruhestand sollte innerhalb des Konzerntarifvertrags eine Tarifgruppe für Billigflieger eingeführt werden.

Lufthansa will Folgen abfedern

Die Lufthansa-Sprecherin sagte, das Unternehmen habe am Wochenende "weitgehende, weitreichende" Angebote gemacht.

Spohr setzt auf die Rückendeckung seiner Aktionäre im Arbeitskampf mit den Piloten. "Per se goutiert der Finanzmarkt, wenn wir in diesen Arbeitskämpfen hart bleiben", hatte Spohr am Donnerstagabend in Stuttgart gesagt.

Die VC betonte am Montag, weiter für Gespräche zur Verfügung zu stehen.

Flüge werden umgebucht

Die Lufthansa will trotz des Pilotenstreiks auf der Langstrecke am Dienstag so viele Passagiere wie möglich ans Ziel bringen. "Wir sind zuversichtlich, dass ein Großteil der Flüge stattfindet", sagte ein Konzernsprecher am Montag.

Betroffene Gäste sollten auf Flüge von Lufthansa-Töchtern Austrian Airlines (AUA) und Swiss oder auf konzernfremde Fluglinien umgebucht werden. Die entstehenden Mehrkosten muss die Lufthansa tragen.