Die Autobranche hat sich im August in den USA überraschend gut geschlagen und steuert dort auf das stärkste Jahr seit 2001 zu. Waren viele Experten wegen der Turbulenzen am Aktienmarkt von einer rückläufigen Nachfrage ausgegangen, deuteten erste Zahlen von General Motors & Co am Dienstag auf Absatzzuwächse hin.
Aufs Jahr hochgerechnet könnte die Branche ihren Auslieferungen auf rund 17,5 Millionen Fahrzeuge steigern, 200.000 mehr als von Analysten bisher erwartet. "Alle für uns wichtigen Daten wie die Arbeitslosenquote, das verfügbare Einkommen und der Benzinpreis sehen gut aus, und das sollte die Absätze auch weiter beflügeln", sagte der für die US-Verkäufe zuständige GM-Manager Kurt McNeil. Ford verwies zudem auf die weiter niedrigen US-Leitzinsen, die auch Autokäufe begünstigen.
Trucks und SUV besonders gefragt
Bei vielen Herstellern waren im vergangenen Monat vor allem Geländewagen (SUVs) sowie Trucks gefragt. Experten hatten wegen eines statistischen Effekts mit einem Absatzrückgang gerechnet.
Der größte US-Autobauer, die Opel-Mutter GM, musste im August zwar einem Absatzrückgang um 0,7 Prozent auf rund 270.000 Fahrzeuge hinnehmen. Analysten hatten aber ein Minus von fünf Prozent erwartet. Ähnliches Bild bei Toyota : Hier betrug das Minus sogar knapp neun Prozent, der Absatz lag mit rund 224.000 Fahrzeugen aber höher als geschätzt. Ford verkaufte mit etwa 234.000 Autos 5,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Experten hatten der Nummer zwei in den USA nur ein Plus von knapp einem Prozent zugetraut. Fiat Chrysler vermeldete überraschend ein Plus von 1,7 Prozent auf etwas mehr als 201.000 Autos und konnte damit auch den 65. Monat in Folge zulegen.
Die deutschen Autobauer präsentierten unterschiedliche Erfolge. Bei Volkswagen gab es ein Minus von etwa acht Prozent auf rund 32.000 Wagen, bei der Konzern-Tochter Audi hingegen ein Plus von fast zehn Prozent auf knapp 19.000 Autos.