hat auch Google erkannt und jüngst seine neue Applikation „Google Fotos“ aus dem Labor entlassen. Vor allem die Verbindung aus Bildbearbeitung und Speicherplatz soll vergleichbare Angebote aus dem Markt drängen.
Mit der kostenlosen Anwendung lassen sich Smartphone-Bilder relativ simpel bearbeiten, in virtuellen Alben sammeln und zu Collagen, Animationen oder Filmen mit lizenzfreier Musik zusammenbasteln. Geteilt können die Inhalte via Facebook, Twitter, Instagram oder Google+ werden. Mithilfe einer Bilderkennungssoftware kategorisiert die App die Fotos automatisch je nachdem, was darauf zu sehen ist.
Wer also den Wiener Stephansdom ablichtet, hat das Bild ohne jegliches Zutun mit dem Begriff Stephansdom in seinem Album abgelegt. So lassen sich bestimmte Aufnahmen unter einer Tausendschaft von Bildern relativ rasch aufstöbern. Der Speicherplatz in der App ist unbegrenzt, archiviert werden auf einem Google-Server Bilder mit bis zu 16 Megapixel und Videos in HD-Qualität. Alles, was man dafür benötigt, ist ein Google-Konto – und ein Internetzugang, wenn man Filme, Collagen oder Animationen basteln will. Stolz sei man bei Google vor allem auf das Bilderkennungs-Feature, heißt es.
Peinliche Fehler
Nur: Ganz fehlerfrei läuft diese Funktion nicht. So betitelte die App vor wenigen Wochen das Foto einer schwarzen Amerikanerin mit ihrem Freund mit dem Wort „Gorillas“. Die junge Frau postete das Foto im Internet – und löste damit einen veritablen Shitstorm aus. Wenige Tage später machte eine Aufnahme des Konzentrationslagers Dachau, das als „Sportstätte“ archiviert wurde, die Runde. „Eine Katastrophe“, gibt ein Sprecher von Google Österreich zu. Den Fehler, versichert er, habe man mittlerweile aber behoben.
Gedacht ist die App für den durchschnittlichen Smartphone-User, weshalb die Bildbearbeitung nur mit dem Allernötigsten ausgestattet ist. Wer eine professionellere Bildbearbeitung möchte, dem legt der US-amerikanische Konzern seine Anwendung Snapseed ans Herz – „aber das ist schon eher was für Auskenner“, sagt der Google-Sprecher.
Fyu.se, Cymera & Co.
Während also große Konzerne wie Google, Apple, Yahoo oder Microsoft mit ihren Fotodiensten in erster Linie auf Speicherkapazität, Ordnungsvermögen und eine einfache Handhabe abzielen, versuchen sich kleinere Entwicklerteams an kreativeren, verspielteren Zugängen. Für Aufsehen sorgte zuletzt etwa die schwedische App Fyu.se, die sich auf die Herstellung von 3D-Bildern spezialisiert hat. Cymera wiederum nennt sich selbst „Selfie-Editor-App“, und PicsArt ist der Allrounder unter den Fotobearbeitern.