Im Tetron-Prozess hat der Angeklagte, Ex-Telekom-Austria-Vorstand Rudolf Fischer, die Zahlung von 1,1 Millionen Euro an den Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly verteidigt. Zuvor war vom Gericht der Antrag auf Befangenheit des Sachverständigen Matthias Kopetzky abgelehnt worden.

In der Einvernahme von Fischer wollte der Staatsanwalt wissen, ob Fischer als Vorstand die Befugnis hatte, ein Beratergeschäft in der Höhe von mehr als einer Million Euro abzuschließen. Fischer sagte, er sei sich sicher gewesen, bei einem Volumen von 100 Millionen Euro die 1,1 Millionen Euro unterzubringen. Für den Aufsichtsrat sei dies kein Thema gewesen.

"Ich hätte gleich in der Zeitung inserieren können und schreiben, dass Mensdorff zum Abschuss freigegeben ist", sagte Fischer dazu, warum die Abrechnung mit Alfons Mensdorff-Pouilly erst vier Jahre später, 2008, erfolgte.

Die Angst vor der Öffentlichkeit

Die späte Abwicklung begründete Fischer mit seinem eigenen bevorstehenden Abgang in der Telekom. Er habe nicht gewusst, so Fischer, ob sein Nachfolger auch mit Mensdorff-Pouilly zusammenarbeiten möchte. "Ich wollte diese Altlast bereinigen", so Fischer. Mensdorff-Pouilly sei ab 2006 wegen der offenen Forderungen "unrund" geworden.

Das Problem sei gewesen, dass die Gewerkschaft in der Telekom rot war und Mensdorff-Pouilly schwarz - er ist mit der früheren Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP) verheiratet. Wäre die Zusammenarbeit aufgekommen, hätte es keine weitere Zusammenarbeit mehr gegeben, so Fischer. "Das war die Crux an der Sache." Man habe vermeiden müssen, dass das publik wird.