Google-Chef Larry Page sieht die fehlende Transparenz beim Datensammeln etwa der US-Regierung als eine Gefährdung der Demokratie. "Ich glaube nicht, dass eine Demokratie funktioniert, wenn deine Regierung Daten sammelt und dir nicht wenigstens grundsätzlich sagt, was sie da tut", sagte Page in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstagausgabe).
In Europa wundere er sich jedoch über die Offenheit vieler Manager aus der Telekommunikationsbranche. "Jede Firma, mit der ich in Europa rede, sagt: "Oh, wir brauchen Zugang zu allen Nutzerdaten, damit wir Geld verdienen können."" Sie hätten nicht einmal einen sachlichen Grund dafür. Alle sagten: "Wir brauchen Zugang zu den Daten unserer Nutzer, damit wir genau sagen können, was sie tun, und die passende Werbung schalten."
Die Regulierungspolitik in Europa kritisierte der Mitgründer der Suchmaschine scharf. "Gerade in Europa scheint es leicht, die grundlegende Physik einer Frage zu ignorieren und zu behaupten, es ist schon in Ordnung, wenn Dinge hier doppelt so viel kosten wie anderswo." Diese Haltung mache ihm große Sorgen, "weil sie Unternehmen die Arbeit erschwert". Wäre er selbst Jungunternehmener würde er seine Internetfirma im Silicon Valley aufmachen, nicht in Deutschland. "Mir fiele die Entscheidung nicht schwer." Die Regulierung in Europa werde eher noch schlimmer, so der 42-Jährige. "Da wird es sehr hart, eine Firma von globaler Bedeutung aufzubauen. Dann der Datenschutz, all diese Gesetze machen es nur noch schwieriger".