Der aus Kärnten stammende Chemiker Stefan Doboczky löst im Juni Peter Untersperger als Vorstandsvorsitzendern des Faserkonzerns Lenzing AG ab. Doboczky war seit 1998 beim holländischen Chemie-Konzern Royal DSM tätig, derzeit ist er dort als Vorstandsmitglied für die strategische Neuausrichtung der globalen Pharma-Aktivitäten, den Bereich Corporate Operations & Responsible Care sowie die konzernweite Wachstumsagenda auf den asiatischen Märkten zuständig.

Lenzing-Aufsichtsrat Hanno Bästlein streute dem Untersperger-Nachfolger Rosen: Er sei "die ideale Verstärkung des bestehenden Vorstandsteams, um die Lenzing Gruppe weiter Richtung Wachstum zu führen." Doboczky freut sich auf eine „verantwortungsvolle und herausfordernde Aufgabe" und will "das hervorragende Potenzial des Unternehmens nutzen sowie seine Technologieführerschaft und Marktposition ausbauen". Er verabschiede sich "mit guten Zahlen" - das operative Ergebnis (EBITDA) sei von 2013 auf 2014 um über 24 Prozent auf rund 240 Millionen Euro gestiegen. Jedoch gab der börsenotierte Faserhersteller Anfang März eine Gewinnwarnung.

Für das Geschäftsjahr 2014 wird mit einem Jahresverlust von vorläufig rund 14 Millionen Euro gerechnet. Weltweit reduzierte der Konzern den Personalstand zuletzt um rund 600 Vollzeitstellen, 250 davon in Österreich. Auch die Leiharbeiterzahl wurde mehr als halbiert. Einem neuerlichen Jobabbauprogramm könnten vor allem in Oberösterreich weitere bis zu 250 Arbeitsplätze zum Opfer fallen.