In der Steiermark gab es im Februar im Jahrsvergleich 3154 mehr Arbeitslose - ein Plus von 6,2 Prozent. Am stärksten waren erneut die älteren Arbeitnehmer betroffen. Bei den über 50-Jährigen stieg die Zahl der Arbeitslosen um mehr als zehn Prozent. Im Bundesländervergleich ist die Steiermark dennoch glimpflich davongekommen. Das Stellenangebot ist weiterhin gering, mit Ende Februar gibt es fast gleich viele offene Stellen wie im Vorjahr.
Zusätzlich belastend: Die Zahl der Schulungsteilnehmer ist um rund zehn Prozent gesunken. „Wir haben in unserem Schulungssystem ja substantell die Qualität auf Kosten von Quantität
erhöht, das wirkt sich nun natürlich auch in der Statistik aus“, erklärt AMS-Steiermark-
Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe. „
Österreichzahlen
Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich erneut gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren im Februar um 5,8 Prozent mehr Personen ohne Job. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer lag bei 466.226 Personen. Die nationale Arbeitslosenquote betrug 10,3 Prozent.
Auch die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr um 23.000 Personen höher. "Insgesamt drängen aber mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt, als dieser aufnehmen kann", so das Sozialministerium in einer Aussendung.
Weniger Schulungen
Der Trend zu weniger Schulungen setzte sich auch im Februar fort. So waren laut vorläufigen Daten des Arbeitsmarktservice (AMS) 397.589 Arbeitslose vorgemerkt, ein Plus von 11,4 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer hingegen sank um 18,4 Prozent auf 68.637 Personen.
Die Schulungsstrategie des AMS wurde geändert: Oftmals kritisierte Kurz-Kurse werden zurückgefahren, demgegenüber sollen mehr vertiefte Schulungen und Ausbildungen angeboten werden.
Überdurchschnittlich stark vom Zuwachs der Arbeitslosigkeit betroffen waren erneut Ausländer (+20,5 Prozent), Ältere ab 50 Jahren (+14,6 Prozent) und Behinderte Personen (+15,4 Prozent). Im Vergleich günstiger entwickelte sich die Lage bei Jugendlichen (15 bis 24 Jahre), hier war nur ein Zuwachs um 6,8 Prozent zu verzeichnen.
Bei Frauen (+11,1 Prozent) und bei Männern (+11,6 Prozent) stieg die Arbeitslosigkeit in etwa gleich stark.
Jänner: Rückgang in der EU
Die saisonbereinigte Arbeitslosenrate in der Eurozone ist im Jänner geringfügig zurückgegangen. Sie betrug 11,2 Prozent gegenüber 11,3 Prozent im Dezember, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Österreich verzeichnete mit einer Rate von 4,8 Prozent weiterhin die zweitniedrigste Arbeitslosigkeit hinter Deutschland (4,7 Prozent).
Die höchsten Quoten meldeten Griechenland (25,8 Prozent) und Spanien (23,4 Prozent). Über ein Jahr betrachtet stieg die Arbeitslosenrate in Zypern, Finnland und Frankreich, in Belgien blieb sie stabil, und in allen anderen EU-Staaten ging sie zurück. Die höchsten Rückgänge meldeten Spanien, Estland und Irland.
Laut Eurostat ist die Jänner-Quote für die Eurozone die niedrigste seit April 2012. In der gesamten EU lag die Arbeitslosenquote im Jänner bei 9,8 Prozent. Nach Schätzung von Eurostat waren im Jänner insgesamt 23,8 Millionen Menschen in der EU arbeitslos, davon 18,1 Millionen im Euroraum.
Auch die Jugendarbeitslosigkeit ging im Jänner zurück. Sie betrug im Euroraum 22,9 Prozent gegenüber 23,1 Prozent im Dezember. In der gesamten EU lag sie im Jänner bei 21,2 Prozent gegenüber 21,1 Prozent im Dezember. Die niedrigsten Quoten bei den unter 25-Jährigen verzeichneten Deutschland (7,1 Prozent), Österreich (8,2 Prozent) und Dänemark (10,8 Prozent), die höchsten Spanien (50,9 Prozent), Griechenland (50,6 Prozent), Kroatien (44,1 Prozent) und Italien (41,2 Prozent).