Als letzte große Ratingagentur hat Moody's die Kreditwürdigkeit Russlands herabgestuft. Die Bonität werde nur noch mit "Baa3" bewertet - eine Stufe über dem sogenannten "Ramsch"-Niveau, teilte die US-Agentur am Freitagabend mit. Ab diesem Bereich gelten Anleihen als spekulativ, weshalb viele Investoren auf ein Engagement verzichten. Eine weitere Abstufung wurde von der Agentur angedroht.

Ausblick für Griechenland "negativ"

Zur Begründung hieß es, dass der spürbare Ölpreisverfall und die Verwerfungen am Devisenmarkt die ohnehin unterdurchschnittlichen mittelfristigen Wachstumsperspektiven weiter beschädigten. Das Land wird derzeit bei den anderen beiden großen Ratingagenturen jeweils mit "BBB-" bewertet.

Gut eine Woche vor der Parlamentswahl senkte zudem die US-Agentur Fitch den Ausblick für Griechenland von "stabil" auf "negativ". Damit wird eine Abstufung der Kreditwürdigkeit, die mit "B" bereits im spekulativen Bereich liegt, wahrscheinlicher. Die derzeitige Phase politischer Unsicherheit habe die Risiken für die griechische Kreditwürdigkeit verstärkt, hieß es zur Begründung.

Das Parlament in Athen wird am 25. Jänner neu gewählt. In den Umfragen liegt die linke Syriza-Partei vorn. Sie will die Sparmaßnahmen beenden, die Teil des internationalen Rettungsprogramms für das hoch verschuldete Land sind.

Spitzenratings für Deutschland und Luxemburg

Fitch bewertet indes die Kreditwürdigkeit Deutschlands und Luxemburgs weiterhin mit der Bestnote "AAA". Wie Fitch am Freitag mitteilte, bleibt auch der Ausblick für die beiden europäischen Länder stabil.

Die deutsche Wirtschaft wachse, und die Haushaltslage sei relativ günstig, begründeten die Bonitätswächter ihre Einschätzung. Luxemburg sei stark aufgestellt. Zudem habe sich die Wirtschaft des Großherzogtums seit der Finanzkrise kräftig erholt.