Die US-Großbank JPMorgan muss wegen schärferer Vorschriften der US-Zentralbank wahrscheinlich ihren Kapitalpuffer deutlich aufpolstern. Der Bank fehlten 22 Mrd. Dollar (17,8 Mrd. Euro), um die geplanten neuen Anforderungen ans Eigenkapital einzuhalten, sagte der Vizepräsident der Federal Reserve, Stanley Fischer, am Dienstag bei einer öffentlichen Diskussion der Fed-Spitze.

JPMorgan erklärte, diese Darstellung sei nicht überraschend. Die Fed will, dass sich die acht größten Banken der USA besser gegen Krisen wappnen. Es handelt sich dabei um Institute, die als systemrelevant eingestuft werden, weil ihr Zusammenbrechen das gesamte Finanzsystem der USA gefährden könnte.

Risiko-Rücklagen

Die Banken, unter ihnen auch die Bank of America, Goldman Sachs und die Citibank, sollen deshalb zusätzlich zu schon bestehenden Vorschriften weiteres Eigenkapital vorhalten. Verlangt wird, dass sie den Gegenwert von ein bis 4,5 Prozent ihrer risikoreichen Geschäfte zurücklegen.

Die neuen Regeln sollen nach dem Willen der Fed schrittweise eingeführt werden und 2019 voll greifen. Zu diesem Zeitpunkt bräuchte dann JPMorgan die volle zusätzliche Summe an Eigenkapital. Die anderen sieben Großbanken sind nach Fischers Darstellung bereits ausreichend abgesichert.

JPMorgan teilte mit, die Bank werde sich an die Vorschriften und den vorgeschlagenen Zeitplan halten. Sie habe zunächst die Details des Fed-Plans abgewartet und deshalb - anders als die Konkurrenz - noch kein zusätzliches Eigenkapital aufgebaut.