Kredite im Drogeriemarkt, Versicherungen im Modegeschäft, Sparkarten beim Kaffeeröster - Finanzdienstleister haben den Handel als zusätzlichen Vertriebskanal für sich entdeckt. Ab heute auch Österreich. Zwei Packerl Kaffee, ein Hemd und einen Radiowecker - ein typischer Einkauf bei Tchibo. Der Kaffeeröster hat sich in den letzten Jahren als Universal-Händler mit wöchentlich wechselndem Angebot etabliert. In Zukunft kann man sich in Tchibo-Filialen aber auch ein Sparprodukt kaufen. Ab heute werden in 60 Tchibo/Eduscho-Filialen "Sparefrohpakete" zum Preis von 7,90 Euro angeboten.

Steiermark in Warteposition. Die Mindesteinlage für das Kapitalsparbuch liegt bei 1000 Euro, die Obergrenze beträgt 5000 Euro. Filialen der Erste Bank gibt es in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. In der Steiermark überlegt die Steiermärkische Sparkasse noch, "wartet den Pilotversuch ab", sagt Sprecherin Barbara Kunzfeld-Muhr. Ein Angebot wie dieses sei durchaus denkbar.

Gebühr, aber keine Provision. Die Erste Bank zahlt für diese Vertriebsschiene eine Gebühr für die Regalnutzung, jedoch keine Provision. Privatkundenvorstand Peter Bosek spricht von einem "Markttest" auf der Suche nach neuen Vertriebswegen. Wenn sich das Modell bewährt, seien weitere Kooperationen - auch mit anderen Vertriebspartnern -im Handel angedacht. "Eine Verlagerung der Kernkompetenz sehen wir nicht, die Beratung bleibt ja in der Bank", so Bosek.