100 Dollar pro Fass: Wie gut lebt es sich mit diesem Ölpreis?
Robert Kanduth: Diese Frage stellt sich nicht. In 40, 50 Jahren haben wir gar kein Öl und brauchen dennoch Energie. Wir müssen zwangsläufig etwas unternehmen und Sonnenenergie ist ein Ausweg aus der drohenden Krise.

Wie soll so etwas gehen?
Robert Kanduth: Einfach ist das sicher nicht, Österreich importiert 72 Prozent seiner Energie. Wir müssen langfristig unabhängig von Energieimporten werden. Dazu kommt auch der Klimawandel.

Wer in Spanien ein Haus bauen will, muss Kollektoren aufs Haus bauen - ob man will oder nicht. In Österreich wird man darum gebeten. Ist die Politik nicht zu zögerlich?
Robert Kanduth: So ist es: Mit Freiwilligkeit und Förderungen wird man nicht viel erreichen. Man muss die Leute dazu zwingen.

Fehlt den Politikern der Mut?
Robert Kanduth: Ja, absolut. Da passiert viel zu wenig. Aber wenn Kärnten alleine etwas macht, bringt das recht wenig. Wir müssen das auf europäischer Ebene angehen.

Sie verdienen recht gut am Solar-Boom. Wie legen Sie Ihr Geld an? In "grünen" Aktien?
Robert Kanduth: Das einzige Geld, das ich aus dem Unternehmen genommen habe, war ein Anteilsverkauf, der in Haus und Hotel geflossen ist. Alle Erträge werden immer wieder ins Unternehmen reinvestiert. In den nächsten Jahren verdrei- oder vierfachen wir die Produktion.

Momentan gibt es einen echten Solar-Boom. Wäre es kein guter Moment, es noch einmal mit der Börse zu probieren?
Robert Kanduth: Wir haben das schon einmal probiert, das war 2001. Damals herrschte nicht das richtige Klima. Wenn, dann könnte nicht die GreenOneTec an die Börse gehen, sondern ihre Holding, die Kioto Clear Energy.

Also wird der Börsegang kommen?
Robert Kanduth: Ich will weder etwas ausschließen noch etwas bestätigen. Warten wir's ab.