Mit wem man bei der Post auch redet, man spürt, dass es den Mitarbeitern derzeit nicht gut geht. Unsicherheit regiert, Zukunftsängste lähmen den Betrieb zwar nicht, motivationssteigernd wirken sie aber auch nicht.

Qualität. "Den Mitarbeitern geht es nicht besonders gut. Alles ist noch ungewiss", meinen unisono die beiden Kärntner Post-Gewerkschafter Kurt Schumacher und Bernhard Koppitsch. Auch wenn sie kein gutes Haar am Management lassen ("ein Desaster"), verteidigen beide doch ihr Unternehmen. "Was die Qualität angeht, so sind wir immer noch Welten vor dem privaten Konkurrenten Hermes", ist Koppitsch überzeugt.

Arbeitsbedingungen. "Bei den Privaten" würde man in ländlichen Gegenden Pakete per Post (sic!) zuschicken, anstatt sich den Weg ins letzte Tal zuzumuten. Und auch über die Arbeitsbedingungen privater Zusteller wird bei den staatlichen Postlern dieser Tage nachgedacht. Dort seien unzählige selbstständige Frachtführer mit eigenem Auto, ohne Dienstvertrag oder irgendwelchen Sicherheiten am Werk. Mitleid habe allerdings niemand - die Solidarität höre beim Firmentor auf.

Briefverkehr. Echte Sorgen macht ihnen aber der Briefverkehr, wo das Monopol erst 2011 fallen wird. Dazu hätte es heuer eine Neuordnung geben sollen. Die Vergrößerung der Zustellbasen wurde jedoch von der Personalvertretung erfolgreich bekämpft. "Diese irrsinnige Mehrbelastung wird jetzt wohl wieder in die Verhandlungen kommen", fürchtet Schumacher.

Konsequenzen im Vorstand. Dass es Veränderungen geben muss, ist in Klagenfurt und Villach aber allen bewusst. Zu allererst müsse es - das sagt fast jeder Postler - Konsequenzen im Vorstand geben.