Gerade kommen Sie von einer Tagung von "Urlaub am Bauernhof". Kann man in Osteuropa überhaupt Leute für diese Tourismus-Sparte begeistern?
GEORG KAPUS: Natürlich, die Bauernhöfe hier sind ja authentisch, die sind bewirtschaftet und es gibt heimische Produkte, das fehlt den Ost-Europäern. Die wollen am Hof mit der Familie leben. Das Größte für die Gäste - zumindest die Männer - ist es, am Sonntag mit dem Hausherren zum Frühschoppen auf ein Bier zu gehen.

Ist Häuslichkeit der Weg um Gäste zu binden?
KAPUS: Ich sag es provokant: Man muss die Ost-Gäste behandeln wie die Deutschen. Von Warschau bis Budapest gibt es deutsche Speisekarten - das erwartet sich zwar keiner, aber wenigstens einen Willkommensbrief in der jeweiligen Sprache mit den Basis-Infos wie dem Weg zur Apotheke, zum Strand und dem nächsten Supermarkt, wäre nett. Den kann man ja einmal erstellen und dann immer wieder ausdrucken.

Wie erreiche ich die Ost-Europäer, die sich einen Urlaub in Österreich leisten können?
KAPUS: Wir brauchen keine Imagewerbung! Jeder weiß wofür Österreich steht: Schönheit des Landes, Sauberkeit, Qualität. Machen Sie stattdessen konkrete Angebote - Schifahren und Wellness im Winter und im Sommer bieten Sie den Familien etwas.

Die Österreich Werbung wird bald eine neue Kampagne starten. Wie wird die aussehen?
KAPUS: Pinguine wird es keine geben, aber die wirkten in Ost-Europa nicht schlecht. Die waren ein Synonym für Reisende, das hat man verstanden. Was kommen wird kann ich aber noch nicht verraten.