Bei Temperaturen knapp unter der 30-Grad-Marke kommen Einheimische und Touristen beim Baden, Wandern und Sporteln mitunter ordentlich ins Schwitzen. Lebkuchen in Supermarktregalen in weihnachtlich roter oder blauer Hülle mit Schneeflocken und Sternen darauf, sorgen da - nicht nur bei Einkäufern in Badeschlappen -für einigermaßen Verwunderung.

Alle Jahre wieder. "So wie Weihnachten alle Jahre kommt, so haben wir auch diese Diskussion wieder und wieder", sagt Nicole Berkmann, Pressesprecherin von Spar. "Bei diesen Lebkuchen handelt es sich aber nicht um Weihnachtslebkuchen, sondern um Herbstlebkuchen", klärt sie auf. Die Kunden selbst würden danach verlangen. "August ist zwar wirklich früh, sobald aber die Temperaturen sinken, werden sie gekauft." Auch Corinna Trinkler, Sprecherin der Rewe-Group weiß: "Im Monat September verkaufen sich Lebkuchen am besten."

Amerikanische Sitten. Ob es demnach Ostereier, Nikoläuse und Lebkuchen das ganze Jahr geben wird? Nikolaus Gstättner, Handelsexperte der Wirtschaftskammer Kärnten dazu: "Alles, was in Amerika funktioniert, geht bei uns zwar nicht, aber die Tendenz läuft in diese Richtung." Der Handel müsse jedoch vorsichtig kalkulieren, will er Produkte früher als gewohnt positionieren. "Wenn die Kunden sie nicht kaufen, wird das teuer", sagt Gstättner. Aus Konkurrenzgründen geht der Handel aber das Risiko ein. Wer sich also an Lebkuchen im August - egal ob mit oder ohne Schokoladeüberzug - stört, sollte sie einfach im Regal stehen lassen. "So löst sich das von selbst", sagt Gstättner.