Sind sie schon neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Hypo Group Alpe Adria?
WERNER SCHMIDT: Nein, das bin ich noch nicht. Das geht erst nach dem Closing, dann haben die Gremien zu wählen. Aus heutiger sicht wird das im September oder Oktober sein.

So lange bleibt Kulterer?
SCHMIDT: Das kann ich nicht sagen, das entscheiden die zuständigen Gremien in der Bank.

Nun gibt es Zweifel, ob das Closing rechtzeitig oder überhaupt zu Stande kommt, weil es von der kroatischen Nationalbank massiven Widerstand gibt.
SCHMIDT: Ich sehe die Diskussion in Kroatien als normal an. Die Nationalbank muss ihre Prüfungen durchführen, und wir werden mit ihr in den nächsten Wochen gründliche Gespräche führen.

Wie viel wäre die Hypo ohne das Kroatien-Geschäft wert?
SCHMIDT: Das ist jetzt uninteressant. Wir haben Verträge für die gesamte Bank. Die Frage ist nur: Wann kommt das Closing?

Die Nationalbank wirft der BayernLB vor, Sie hätte 2002 die kroatische "Rijecka banka" nach dem Kauf wie eine heiße Kartoffel fallen lassen und der Staat Kroatien musste sie für einen Euro mit allen Problemen zurücknehmen. Wie wollen sie diesen Vorbehalt ausräumen?
SCHMIDT: In einem konstruktiven Gespräch, in dem wir den Sachverhalt erörtern. Dann werden wir zu Ergebnissen kommen.

Der Nationalbankchef will eine Garantie, dass sich so etwas nicht mehr wiederholt.
SCHMIDT: Diese Garantie hat er jetzt schon, weil wir die klare Aussage getätigt haben, dass es sich um eine langfristige Investition handelt.

Kulterer hat ausgesagt, dass er Ihnen geraten hätte, die "Rijecka Banka" nicht zu verkaufen.
SCHMIDT: Ich kenne keinen solchen Rat von Kulterer.